
Yosef Simsek – Im falschen Paradies
Ein Buch für das ich fast 2 Monate gebraucht habe, um es durch zu lesen. Nicht, weil es schlecht war, sondern weil es sich um keine Lektüre für „mal so zwischendurch“ handelte. Meist lese ich Bücher in allen möglichen Momenten, kleinen Pausen, warten beim Arzt etc. „Im falschen Paradies“ wurde von mir meistens abends oder gleich nach dem Aufwachen gelesen, in aller Ruhe gelesen.
Titel: Im falschen Paradies – Wie mein Leben zwischen den Kulturen zum Alptraum wurde
Autor: Yosef Simsek
Genre: Biografie
ca. 330 Seiten
erschienen 2014 als Gebundene Ausgabe und als eBook im Riverfield-Verlag.
Yosef Şimşek ist in Norddeutschland als Sohn arabisch-türkischstämmiger Eltern geboren. Je älter der sensible Junge wird, desto mehr gerät er in einem inneren Konflikt zwischen der archaisch-strenggläubigen Erziehung seines Vaters sowie der offenen westlichen und humanitären Grundsätzen verpflichteten Kultur seines deutschen Umfelds.
Um dem drakonischen Gebaren seines Vaters ein Ende zu setzen, greift Yosef als 14-Jähriger in seiner Verzweiflung zum vermeintlich letzten Mittel und erstattet bei der Polizei Anzeige gegen seinen Vater. Die Folgen sind fatal, denn damit kommen die falschen Angaben seines Vaters beim Asylverfahren ans Tageslicht: als Konsequenz wird die Familie in einer Nacht- und Nebelaktion in die Türkei abgeschoben.
Meine Meinung
Diese Biografie erzählt den Lebensweg von Yussuf „Yosef Simsek“ , der mit seiner Familie aus dem kriegsgebeutelten Libanon ins „sichere“ Deutschland zieht. Dort ist Yosef hin- und her gerissen zwischen den unterschiedlichen Kulturen. Überforderung bemerkt man aber nicht nur bei Yosef, auch andere Familienmitglieder, wie z. B. die Mutter reagieren oftmals völlig widersprüchlich und vollkommen irrational. Das Aufeinanderprallen zweier gegensätzlicher Kulturen bekommt der Leser hier präsentiert und ich musste so oft während des Lesens den Kopf schütteln, wegen fehlender Kommunikation und Missverständnissen.
Das Buch hat mir gut gefallen und hat mir die Augen geöffnet, wie das Leben zwischen 2 Kulturen verlaufen kann und welche Diskrepanzen daraus entstehen können, nicht müssen.
Mein Fazit
Eine durchaus interessante Biografie, die ich gerne gelesen habe.
Ich danke dem Riverfield-Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares. Merci!
Das Buch hört sich wirklich nach Ruhe und Zeit zum Lesen an.
Ich habe auch gerade ein Autobiographisches Buch hinter mir, dass mich sehr zum Nachdenken angeregt. Da erfährt man, wie gut wir es als deutsche in Deutschland doch haben.
Die Rezi zu meinem Buch gibt es morgen. Ich glaube das ist auch was für dich, lass die überraschen.
LG Kerstin
LikeGefällt 1 Person
Oh, da bin ich aber gespannt! 🙂
Ja, Biografien lese ich gerne, da eröffnen sich einem immer neue Lebenseindrücke. Höchst interessant.
Einen schönen Samstag wünsch‘ ich Dir! 🙂
LikeLike