
Auf manche Nacht folgt kein Tag
Hallöchen,
da ich in der letzten Zeit bzw. in diesem Monat viele Fantasy-Bücher gelesen habe, griff ich diese Woche mal wieder zu einem Thriller. Es muss ja immer ausgewogenes Leseverhalten herrschen. 🙂
Titel: Auf manche Nacht folgt kein Tag
Autor: Leonie Haubrich
Verlag: BoD
als Taschenbuch und eBook erhältlich, die Taschenbuchausgabe zählt ca. 270 Seiten.
Handlung
Ein entführtes Mädchen. Ein alter Mann, der ahnt: Wenn alle sagen, es ist längst vorbei, fängt es gerade erst an …
Als Walter ein Bild der Verschwundenen sieht, ist es, als würde er darin seine längst verstorbene Frau wiedererkennen. Verrückt? Möglich.
Ist es nur Besessenheit, die ihn immer wieder zu diesem Entführungsfall zurückkehren lässt, in dem die Polizei längst ermittelt? Steht ihm seine traumatische, unverarbeitete Vergangenheit, die nun hervorbricht, im Weg? Oder hilft sie, Dinge zu sehen, die sonst niemand entdeckt?
Ein emotionales und spannungsreiches Psychodrama über Schatten der Vergangenheit, über Obsession, über Figuren, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind und in Abgründe gesogen werden, von denen sie nie etwas geahnt haben.
Leonie Haubrich
Leonie Haubrich, Jahrgang 1971. Nach dem Studium der Germanistik ist sie ins Frankfurter Umland gezogen, wo sie bis heute lebt. Jahrelang war die Autorin als Journalistin für Frauenzeitschriften tätig. Ausgedehnte Reisen und Bergtouren führten sie bis nach Asien/Nepal. Aktuell veröffentlicht sie als Verlagsautorin (Aufbau, Bastei, Amazon Publishing) und erfolgreich als Selfpublisherin, wo sie die Freiheit genießt, mit ihrem selbst zusammengestellten Team von Profis für die Leser Romane zu schreiben, die Spannung und Tiefgründigkeit verbinden.
Das Cover
Das Cover ist grafisch sehr schön gestaltet. Auch wenn die Krähen nicht wirklich etwas mit der Geschichte zu tun haben passt das dunkle Bild gut zur Story um Walter und Mia.
Meine Meinung
Alles beginnt damit, dass der Rentner Walter Teich, bei einem Fahrradunfall seinen geliebten Mantel, den er vor über 40 Jahren von seiner Frau geschenkt bekommen hat, verliert. Im Krankenhaus bittet er seine Tochter, seinen Mantel zu suchen. Ohne ihn fürchtet er, seine tote Frau nicht in Ehren halten zu können und klammert sich an jedes Andenken, sei es der Uralt-Schwarz-Weiß-Fernseher, die doppelten Steppdecken, mit denen er sich jede Nacht in gleicher Reihenfolge zudeckt oder die beigen Vorhänge im Wohnzimmer.
Erst als Walter von dem Verschwinden der kleinen Mia erfährt, hört er auf in der Vergangenheit zu leben und versucht, das Mädchen zu finden.
Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Es pendelt zwischen den Gedankengängen des Rentners Walter und dem kleinen Mädchen Mia hin und her. Während des Lesens empfand ich viel Mitleid mit dem verzweifelten Walter, der sich so sehr an Erinnerungen klammert und aus einer 40(!)-jährigen Trauerphase aus eigener Kraft anscheinend nicht herauskommen kann. Von seinen Töchtern lässt er keine Hilfe zu. Beide sind zu sehr beschäftigt mit ihrem eigenen Leben, wenn eine Annäherung erfolgt, wird sie sowohl von Werner, als auch speziell von Tochter Anna sofort abgeschmettert. Erst mit der Suche nach Mia sieht Walter eine sinnvolle Beschäftigung in seinem Leben.
Die Entführung von Mia ist genauso spannend wie Walters Geschichte. Je näher es dem Ende zu ging, habe ich mich immer öfters gefragt, wie denn nun alles zufriedenstellend aufgelöst werden kann. Das Ende kam…ziemlich schnell, zu schnell. Leider wurden meiner Meinung nach nicht alle Fragen beantwortet. Auch die Bezeichnung Thriller ist falsch gewählt. Das Buch ist weniger ein Thriller, als eine Persönlichkeitsstudie über einen einsamen Menschen.
Mein Fazit
Alles in allem eine interessante Geschichte, wie ich sie noch nie gelesen habe. Eine traurige Geschichte, ein noch trauriger Protagonist, was mir sehr gut gefallen hat. Schade fand ich nur, dass manches unbeantwortet blieb. Das Ende kam für mich zu abrupt. Trotzdem ein spannendes Buch für manche Lesenachmittage!
Auf manche Nacht folgt kein Tag: Roman
Für mehr Informationen besucht auch die Homepage von Leonie Haubrich: Auf-lose-blaetter.de
Ein herzliches Dankeschön geht an Leonie Haubrich für das Bereitstellen des Rezensionsexemplares, merci!
Vielen Dank für’s Lesen, einen schönen Samstag wünsche ich euch! 🙂
Eure Melli