
Thilo Bode – TTIP – Die Freihandelslüge
Hallöchen!
Anfang Juni hatte ich mich bei Random House für eine Leserunde zum Buch TTIP – Die Freihandelslüge: Warum TTIP nur den Konzernen nützt und uns allen schadet von Thilo Bode beworben. TTIP geistert ja nun schon seit mehreren Monaten durch die Medienlandschaft und ehrlich gesagt hatte ich mich noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt, geschweigedessen wusste ich, wofür das Kürzel TTIP eigentlich steht.
Da der Autor oder vielmehr Mitautor des Buches Thilo Bode heißt und ein Mitbegründer der Organisation Foodwatch ist (Foodwatch setzt sich als Verein regelmäßig mit den Rechten der Verbraucher und der Qualität von Lebensmitteln auseinander) bin ich dann doch neugierig geworden und bewarb mich für die Leserunde. Das Buch kam leider (ich tippe auf den Poststreik) 2 Tage nach Ende der Leserunde bei mir an, so konnte ich zwar nicht gemeinsam mit anderen das Buch analysieren und besprechen, jedoch habe ich mich dann dieses Wochenende mit dem Buch beschäftigt.
Die Thematik
In Deutschland und Europa wächst der Widerstand gegen das geplante Freihandelsabkommen TTIP. Thilo Bode schildert anschaulich und mit analytischer Schärfe, wie TTIP Verbraucherrechte und Umweltstandards gefährdet. Die Konzerne drohen über unsere Zukunft zu bestimmen – stärkere Arbeitnehmer- und Verbraucherrechte hängen ebenso wie ein wirkungsvoller Umweltschutz von ihrer Gnade ab. Dies gilt es mit aller Macht zu verhindern. Thilo Bode zeigt, was sich bei den Geheimverhandlungen zwischen der Europäischen Union und den USA ereignet und was für uns alle auf dem Spiel steht.
Thilo Bode
Thilo Bode, geboren 1947, studierte Soziologie und Volkswirtschaft. 1989 wurde er Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, 1995 von Greenpeace International. Im Jahre 2002 gründete er die Verbraucherorganisation Foodwatch.
Meine Meinung
Thilo Bode hat dieses Buch zusammen mit Stefan Scheytt verfasst. Er schildert dem Leser die vermeintlichen Vorteile des Freihandelsabkommens zwischen der USA und Europa und setzt sich mit der Thematik durchgehend kritisch auseinander. Thilo Bode zählt die wenigen Gewinner und vielen Verlierer auf, offenbart dem Leser fingierte Hochrechnungen und geschönte Gutachten.
Wenn sich die Zölle ohnehin schon Richtung Null bewegen und wenn durch die Angleichung technischer Standards in einer ohnehin stark standardisierten Warenwelt keine allzu großen Einsparungen mehr zu erwarten sind – dann muss man Qualitätsstandards angreifen, indem man sie als Handelshemmnisse denunziert – das ist die TTIP-Logik. Es geht ans Eingemachte. Und das erklärt, warum in Brüssel und Washington die Lobbyisten jetzt noch aktiver sind als sonst. TTIP ist für sie die Gelegenheit Qualtätsstandards als Kostentreiber umzudefinieren.
Auszug aus TTIP: Die Freihandelslüge
Das Buch ist für Neulinge wie ich einer bin, ein interessanter Einstieg gewesen.Thilo Bode erklärt, worum es sich bei TTIP dreht und zeigt auch die möglichen Folgen des Freihandelsabkommens, wie etwa Lockerung der Umwelt – und Landwirschaftsstandards und Entmachtung der Parlamente. Während des Lesens habe ich viele neue Organisationen kennen gelernt, die mir vor 5 Tagen noch vollkommen unbekannt waren und unheimlich interessant fand ich es, WO überall diverse Firmen und eben Einrichtungen ihre Finger im Spiel haben… oder kennt irgendjemand vielleicht die seit 35 Jahren bestehende amerikanische Organisation OIRA?
Mein Fazit
Ist TTIP nun gut oder schlecht? Da ich bis jetzt nur ein Buch zu diesem Thema gelesen habe und das von einem rigorosen TTIP-Gegner verfasst, kann ich mir darüber kein Urteil bilden, dafür weiß ich einfach noch zu wenig. Wer aber einen kleinen Einblick in die „Freihandelslüge“ erhaschen möchte, dem empfehle ich dieses Buch.
Das Buch TTIP: Die Freihandelslüge – Warum TTIP nur den Konzernen nützt und uns allen schadet ist im DVA-Verlag erschienen.
Die Freihandelslüge: Warum TTIP nur den Konzernen nützt – und uns allen schadet
Ich danke dem Verlag Random House recht herzlich für das Rezensionsexemplar.
P.S: TTIP steht für Transatlantic Trade and Investment Partnership! 🙂
Vielen Dank fürs Reinschauen!
Melli
Hat dies auf Nekos Geschichtenkörbchen rebloggt.
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„Trade and Investment“ – darin kommen weder die Worte Arbeitsplätze, soziale Verträglichkeit, Ökologie, Gewerkschaften oder dergleichen vor. Das sagt schon sehr viel… Leider.
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