Guuten Morgen ihr Lieben! 😀
Der Frühling kommt. Endlich! Ich kann diese olle Winterjacke schon gar nicht mehr sehen!
Auf den „Circle“ habe ich mich schon sehr gefreut. So sehr, dass das Buch über ein Jahr ungelesen in meinem Buchregal gestanden hat. Nach Sichtung des, meines Erachtens, schlechten Films, musste ich es dann aber doch zügig lesen.
Besonders, weil das Buchende ja gänzlich anders sein sollte, als das Filmende.

Dave Eggers – Der Circle
Titel: Der Circle
Autor: Dave Eggers
ins Deutsche übersetzt von Ulrike Wasel
ca. 555 Seiten.
erschienen im Kiwi-Verlag
Darum geht es
Leben in der schönen neuen Welt des total transparenten Internets: Mit Der Circle hat Dave Eggers einen hellsichtigen, hochspannenden Roman über die Abgründe des gegenwärtigen Vernetzungswahns geschrieben. Ein beklemmender Pageturner, der weltweit Aufsehen erregt.
Huxleys Schöne neue Welt reloaded: Die 24-jährige Mae Holland ist überglücklich. Sie hat einen Job ergattert in der hippsten Firma der Welt, beim »Circle«, einem freundlichen Internetkonzern mit Sitz in Kalifornien, der die Geschäftsfelder von Google, Apple, Facebook und Twitter geschluckt hat, indem er alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die einfach alles abgewickelt werden kann. Mit dem Wegfall der Anonymität im Netz – so ein Ziel der »drei Weisen«, die den Konzern leiten – wird es keinen Schmutz mehr geben im Internet und auch keine Kriminalität. Mae stürzt sich voller Begeisterung in diese schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, wo Sterneköche kostenlose Mahlzeiten für die Mitarbeiter kreieren, wo internationale Popstars Gratis-Konzerte geben und fast jeden Abend coole Partys gefeiert werden. Sie wird zur Vorzeigemitarbeiterin und treibt den Wahn, alles müsse transparent sein, auf die Spitze. Doch eine Begegnung mit einem mysteriösen Kollegen ändert alles …
Mein Eindruck
Erst einmal möchte ich gerne erwähnen, dass mir der englische Originaltitel besser gefällt, als „Der Circle“. Dann möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass ich das Buch so viel besser, als den Film fand.
Kein Wischi-Waschi, kein „wir bewegen uns jetzt mal neutral in der Mitte, um niemanden zu verärgern“-Gefasel. Kein „Wir ändern jetzt einfach mal das Ende, um es den Zuschauern so angenehm wie möglich zu gestalten und um sie nicht zu verprellen, denn die schöne neue Welt ist toll!“
Die Charaktere fand ich durchweg eindimensional. Fast alle Dialoge fand ich unglaubwürdig dargestellt, es war nie der Ansatz von Wärme vorhanden. Dies ist ein Punkt, den ich leider anprangern muss, denn ein bisschen mehr Individualität hätte den Charakteren sicher nicht geschadet.
Hatte Mae Holland im Film noch ein Fünktchen Intelligenz und selbstständiges Denken gezeigt, so ist die Buch-Mae komplett auf Naivität eingestellt. Blind folgt sie dem Circle und den stylishen 3 Weisen und hinterfragt wirklich nichts.
Dies mag vielen nicht gefallen haben, mir kam der Prototyp eines gläsernen Menschen aber sehr gelungen rüber. Für das Ende hätte der Autor meiner Meinung die Figur nicht anders, als gutgläubig und manipulativ darstellen können.
Für mich bekommt der Circle trotz der grauen Charakterzeichnung die volle Punktzahl, eben weil das Buch so erschreckend nah an der Realität ist. Es ist die Realität und diese als Buch zu lesen ist furchtbar erschreckend.
Mein Fazit
Ein wirklich authentisches Zeitbild. Der gläserne Mensch ist eingetroffen. Willkommen im Circle.
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Habt ihr das Buch schon gelesen? Oder den Film gesehen? Wenn ja, wie fandet ihr es / ihn/ beide?
Habt einen schönen Tag!
Eure Melli 🙂
klasse vorgestellt
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Oh, vielen herzlichen Dank! 😘
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Ich fand die Protagonistin fürchterlich – Mae würde einen Spitzenplatz in meiner „Liste der schlimmsten Protagonistinnen aller Zeiten“ erreichen, so ich denn eine solche hätte -, die übrigen handelnden Personen ebenfalls nicht der Rede wert, die Dialoge schlecht geschrieben und es insgesamt stilistisch nicht wirklich ausgefeilt.
Bemerkenswerterweise hat es mir aber dennoch gefallen, weil der Handlungsrahmen und die Handlung an sich viel wieder herausreißen.
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Ich finde die Umsetzung auch verbesserungswürdig, aber dieses Gesamtbild hat mich einfach erschreckt. Es war/ist so realitätsnah. Und dass es im Film dann wieder bearbeitet und gedämpft wurde, hat mich sehr geärgert. Ja, Mae Holland ist aber schon eine spezielle Persönlichkeit. Ich hoffe, dass es so jemanden im wahren Leben nicht gibt. Viele Grüße! 🤗
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Ich bin auch grad dabei das Buch zu lesen, wobei ich mich auf den ersten Seiten dochvetwas schwer tat mit der Hauptfigur aber schön langsam wird’s…kein deine Rezension also erst lesen wenn ich selber mit dem Buch durch bin – man will ja unvoreingenommen bleiben 😉
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Ich glaube, mit meiner Meinung bin ich ziemlich auf der Welle der meisten Leser. Mit haben die flachen Charaktere (und die Geschwindigkeit, mit der sich alles entwickelt) ein wenig die Story vermiest. Vom Prinzip her hat es mir aber (wohl aus den gleich Gründen wie Dir) nämlich durchaus gefallen.
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Es ist wirklich interessant, auf wieviele Gemeinsamkeiten man da stößt! Mae Holland war wirklich das Paradebeispiel der Oberflächlichkeit, alle anderen Personen auch sehr flach leider.😴
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Und ich dachte schon, ich wäre die Einzige gewesen, die das Buch so unglaublich gut und den Film so unglaublich schlecht fand (und nicht nur wegen der miesen Special-Effects…)! Aber welche Verfilmung ist auch schon besser als das Buch… In diesem Fall konnte der Film meiner Meinung nach gar nicht gelingen, denn so eine lange Zeitspanne und die Entwicklung der Ereignisse kann man doch nicht in 1 1/2 Stunden schnell zusammenfassen. Vielleicht hätten sie eine (Netflix-?)Serie draus machen sollen.
Liebe Grüße und schöne Ostern!
Sabrina 🙂
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Hallo Sabrina!
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar und entschuldige bitte die späte Antwort!😀Es wäre vielleicht wirklich besser gewesen, hätte man daraus eine Serie gemacht, anstatt den Film so runterzureissen. Netflix hätte bestimmt nicht „nein“ gesagt!😊
Viele Grüße!
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